
„Lohr leuchtet für Sie“, rief das Stadtoberhaupt den zahlreichen Gruppierungen aus Freiwilligen Feuerwehren, THW, Rotem Kreuz und Wasserwacht, den Schulweghelfern, Elternbeiräten und Reinigungsgruppen, der Kontaktgruppe für das BKH und den Helfern im Verborgenen zu. „Allerdings muss Petrus ein Hauptamtlicher sein“, meinte er mit Blick zum Himmel, da pünktlich zu Veranstaltungsbeginn strömender Regen eingesetzt hatte. Das Ehrenamt trage zur Liebenswürdigkeit der Stadt bei und setze da ein, wo andere aufhören, betonte Prüße. „Die Helfer bringen Engagement, Herzblut und viel Zeit ein.“ Der Bürgermeister bat alle, sich weiter für die Gemeinschaft und den Nächsten zu engagieren: „Ohne Sie wäre unsere Stadt sehr viel ärmer“.
Laut Landrat Thomas Schiebel sei im Landkreis Main-Spessart und in der Stadt Lohr jeder Tag ein „Tag des Ehrenamts“. Bayernweit seien etwa 50 Prozent der Bürger ehrenamtlich engagiert. Das heiße aber auch: „50 Prozent tun nichts für die Allgemeinheit.“ Schiebel appellierte an die Bürger, zu überdenken, was das Ehrenamt für die Gemeinschaft, speziell für die Jugend, die Senioren, den Sport und die Politik bedeute. Möglichst viele sollten das Zeichen nach außen aufnehmen und weitertragen. Es werde immer schwerer und brauche große Überzeugungskraft, Menschen zu einem „Miteinander“ zu bewegen. Allerdings sei man in Lohr und im Landkreis auf einem guten Weg, meinte der Landrat und nannte beispielhaft die Ehrung verdienter Mitbürger im November.
„Unsere Freizeit für Eure Sicherheit“, fasste Kreisbrandinspektor Harald Merz (Wiesthal) stellvertretend für die Feuerwehren Main-Spessart zusammen, die sich mit 30 Kameraden und einem Löschzug an der Lichteraktion beteiligten. In gleicher Stärke war das THW mit dem Technischen Zug und einer Jugendgruppe vor Ort.
„Ehrenamtliche machen auch vor schlechtem Wetter nicht Halt“, würdigte Joachim Salzmann von der Lohrer Ehrenamtsbörse die große Präsenz. Der Dienst für die Allgemeinheit schließe in Lohr eine Lücke, die von Hauptamtlichen und Geldgebern nicht mehr getragen werden könne. Was die Zahlen beweisen: In Lohr und seinen Stadtteilen sind über 6000 Ehrenamtliche aktiv. Die „Dunkelziffer“, zu denen auch die „stillen Helfer“ zählen, liegt bei 5000. Die jährliche Stundenzahl von 350 000 bei einem angenommenen Stundenlohn von 7,50 Euro zeuge von enormer Wirtschaftskraft und betrage zehn Prozent des Loh-rer Verwaltungshaushaltes, so Salzmann. Musikalisch umrahmt wurde die Demonstration von den Lohrer Jagdhornbläsern.
Quelle: Mainpost vom 08.12.2008